Wir haben uns in verschiedenste Rollen begeben und uns damit identifiziert. Doch in dieser Zeit spüren immer mehr von uns, dass diese alten Rollenund Kleider nicht mehr passen. Zu eng
sind sie geworden und veschlissen. Durch die Risse an verschiedenen Stellen berührt uns bereits das Leben auf der nackten Haut und wir fürchten um unser kleines, isoliertes Leben, bangen
um unseren Untergang. Wir empfinden endlich die Angst, vor der wir uns ein Leben lang schützen wollten. Manche haben sich regelrechte Rüstungen zugelegt zum vermeintlichen Schutz. Doch
jetzt werden diese dicken Panzer zu Gefängnismauern, die deutlich als solche gefühlt werden.
Wir haben in unseren Rollen und Kostümen Schutz gesucht vor dem, was wir nicht fühlen wollten.Vielmehr haben wir uns von unserer besten Seite gezeigt, uns in die besten Kleider geworfen,
um dazu zugehören und letztendlich geliebt zu werden. Wir haben uns angestrengt so zu sein, wie uns die Welt da draußen haben wollte, damit sie funktioniert, damit alles seine
augenscheinliche Ordnung hat, ohne eine Ahnung von den Gesetzen und der Ordnung des Lebens zu haben. Doch der Preis war hoch. Statt uns in unserer Seele und in ihrem Licht und Glanz
zuhause zu wissen, haben wir versucht im äußeren Licht gut dazustehen.
Alles Verdrängte gelangt jetzt ans Tageslicht
Wir haben versucht unseren inneren Hunger und Mangel damit zu stillen, dass wir uns in einem Übermaß von der Erde genommen haben, ohne ihr auch wieder etwas zurück zu geben und einen
gesunden Ausgleich damit zu schaffen. Wir haben unsere Ängste vor Unzulänglichkeit, vor Minderwert, vor der Unwägbarkeit des Lebens, vor Mangel, vor Verletzung, vor Versäumnis, und vor
der Lebendigkeit verdrängt und zu ihrer Vermeidung sind wir in verschiedene Rollen und Kostüme geschlüpft. Denn sich mit seiner Angst zu zeigen, das gehörte nicht zum herrschenden
Verhaltensrepertoir der Außenwelt und war somit nicht gewünscht. So haben wir diese dunklen Seiten von uns unterdrückt, weggesteckt und kompensiert. Doch all das geht jetzt nicht mehr.
Das Dunkle zeigt sich jetzt im Außen, drängt mit einer großen Macht an die Oberfläche und wird für uns alle sicht-, fühl- und erlebbar.
Gesetzmäßigkeit leben – Gegensätze in sich bewusst vereinen
Die Zeiten ändern sich gerade drastisch und ein evolutionärer Wandel fordert die Wirksamkeit der Gesetzmäßigkeit des Lebens ein. Die Polarität des Lebens will gelebt werden von uns als
Mensch und Menschheit. Es ist unsere Verantwortung die Gegensätze in uns zu vereinen. Um in eine neue Balance zu gelangen werden wir für eine Weile das Dunkle und Chaotische, das wir in
uns tragen und verdrängt haben im Außen erfahren, so dass wir es erkennen, annehmen und integrieren können, als Teil des Lebens, als Teil von uns selbst.
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